- Rioja
- Ri|o|ja [ri'oxa], der; -[s]:Rotwein aus einem großen spanischen Anbaugebiet.
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Rioja['rri̯ɔxa],2) Region in Spanien, La Rioja.3) berühmtestes spanisches Rotweingebiet, in Kastilien, erstreckt sich über 140 km (bei 30-40 km Breite) beiderseits des mittleren Ebro zwischen Haro (Sitz des önologischen Instituts) und Alfaro, unterteilt in drei Bereiche: Rioja Baja unterhalb von Logroño, mit trockenem mediterranem Klima (unter 400 mm Jahresniederschlag; liefert einfache Weine), sowie das Gebiet oberhalb, das dank merklich ausgeglichenerem Klima (Jahresniederschlag um 450 mm) die eigentlich qualitätvollen Weine liefert: Rioja Alta v. a. rechts und Rioja Alavesa (400-600 m über dem Meeresspiegel am Südfuß der Sierra de Cantabria; etwa 8 000 ha Rebland) links des Flusses (hauptsächlich um Laguarda); insgesamt knapp 50 000 ha Rebland, das v. a. mit Tempranillo (in der Rioja Alavesa 75 %) und Grenache (in der Rioja Baja 90 %) sowie der weißen Viura (Macabeo) bestanden ist. Der Rioja (1996: 1,78 Mio. hl) ist ein Cuvéewein (überwiegend aus Tempranillo), der früher stets im Holzfass ausgebaut wurde und daher einen merklichen Holzton hatte; heute werden 55 % aller Weine (darunter fast alle weißen und Rosés) ohne Fasslagerung (spanisch »sin crianza«) ausgebaut, 35 % kommen als Crianza (mindestens zwei Jahre alt, davon ein Jahr Fasslagerung), 7 % als Reserva (drei Jahre alt) und 3 % als Gran Reserva (zwei Jahre im Eichenfass, drei Jahre auf der Flasche) auf den Markt. Bei einem Viertel der Weine wird die Kohlensäure-Maische-Gärung (Macération carbonique) angewandt, v. a. durch die selbst vinifizierenden Winzer (Consechero-Weine). - Der Weinbau in der Rioja wurde nach 1850 als Folge des Mehltau- und später Reblausbefalls der Weinberge im Bordelais (sie wurden fast alle vernichtet) mithilfe von schweizerischem Kapital entwickelt.H. Duijker: Die großen Weine der R. (a. d. Holländ., Rüschlikon-Zürich 1987).
Universal-Lexikon. 2012.